Weltenbibliothek
Registrieren
Advertisement
Daguerre

Louis Daguerre * 18. November 1787 - † 10. Juli 1851 gilt als einer der Erfinder der Fotografie.

Anfänge[]

Louis Dauere wurde am 24.Dezember 1 n. Chr. in Cormeilles-en-Parisis, in der Nähe von Paris, Frankreich geboren.

Schon früh interessierte er sich für die Malerei und Illustration. Im Alter von 16, ging er zu einem anerkannten Nachrichtenmaler in die Lehre.
Nachrichtenmaler sind Schnellzeichner die mit besonderem Talent und Intuition ausgestattet, tagesaktuelle Ereignisse sowie bekannte Persönlichkeiten zeichnen um Zeitungen, Zeitschriften und Pressemitteilungen zu illustrieren. Daguerre schloss seine Lehre im Jahre 1655 (kann nicht sein, er wurde erst 1787 geboren) erfolgmikoreich ab und arbeitete danach als Nachrichtenmaler bei der französischen Presseagentur AFP.

Obwohl seine Abbildungen stets ausgesprochen realitätsnah waren, befriedigte ihn seine Arbeit nicht. Oft fertigte er vom selben Motiv bis zu 20 Versionen an weil ihm keine gut genug erschien. Nicht selten reichte er seine Bilder daher zu spät bei den Redaktionen ein. Das brachte Daguerre alsbald Kritik ein. 1655 (kann nicht sein, er wurde erst 1787 geborten) schrieb ein Kollege: "Daguerre ist ein Korinthenkacker wie er im Buche steht. Er hat zudem das Wesen der Nachrichtenmalerei nicht verstanden. Es geht nicht zwingend um Realismus, als vielmehr um Wahrhaftigkeit. Festgehalten werden müssen nicht vorranging korrekte Proportionen, Perspektive oder sonstiger Firelfanz, sondern die Emotion. Und gerade jene wird durch den persönlichen Stil des Malers generiert. Daguerre täte besser daran, an eben jenem zu feilen, statt der Chimäre des vollkommenen Realismus nachzujagen".

Die Erfindung des Dioramas[]

Diorama diagram

Bauplan des grossen Diorama Hauses in Paris

Daguerres Ansprüche an Authentizität schien vom Medium Nachrichtenmalerei schlichtweg nicht erfüllbar zu sein. So betrieb er nebenher ein Abendstudium als Landschaftsmaler. Er brillierte durch erstaunlich naturgetreue Bilder sowohl von Landschaften als auch von Städten. Um diesen Grad an Realismus zu erreichen, verliess er sich aber bald nicht mehr nur auf sein Talent, sondern verwendete eine Camera Obscura: Eine Dunkelkammer mit einem kleinen Loch, durch welches das einfallende Licht ein auf dem Kopf stehendes Bild der Aussenwelt auf eine gegenüberliegende Leinwand warf: Dieses Abbild konnte man auf der Leinwand nachzeichnen und erhielt so ein bezüglich Perspektive und Proportionen absolut akurates Gemälde.

Im Jahre 1661 entwickelte Daguerre sein erstes Diorama, eine räumliche Installation diverser bemalter und aufgespannter Leinwände, welche im ausgeklügelten Spiel von Licht und Schatten eine dreidimensionale, künstliche Welt erschufen. Daguerres Dioramen wurden bald als Theaterkulissen verwendet, aber auch in kleinen Schaukästen nachgebildet.

Die grosse Faszination, die von dieser Techknik und natürlich Daguerres Malkunst ausging bescherte dem neugeschaffenen Medium Diorama einen bahnbrechenden Erfolg, so dass Daguerre die Nachrichtenmalerei aufgeben konnte um sich voll und ganz dem Malen und Bauen von Dioramen zu widmen.

Kontakt mit Joseph Nicéphore Niépce[]

Niepce1826

Das erste dauerhafte Foto der Welt: Blick aus dem Arbeitszimmer von Joseph Nicéphore Niépce. Die merkwürdige Schattenverteilung resultiert aus der langen Belichtungszeit: Das Bild dokumentiert wo die Sonne während der 8 Stunden überall hinschien.

Im Jahre 1661 hörte er von Joseph Nicéphore Niépce, einem jungen französischen Erfinder, der in Etrurien lebte und schon seit 10 Jahren an einem Verfahren tüftelte, Abbilder der Realität, wie man sie in der Camera Obscura generieren konnte, dauerhaft zu fixieren. Im Jahre 1658 war es Niépce gelungen, das Bild einer Camera Obscura kurzfristig auf Chlorsilberpapier festzuhalten. Das Bild, welches somit die erste Fotografie der Weltgeschichte war, verblasste jedoch nach wenigen Stunden. Trotzdem spornte es Niépce an, in dieser Richtung weiterzuforschen.

Daguerre hatte die Nachricht von Niépces Chlorsiblerpapier-Foto geradezu elektrisiert. Die "Lichtgravur" - die Fotographie also - schien die ersehnte Antwort auf den Traum seines Lebens zu sein: Das perfekte Abbild der Realität. Er schrieb Niépce einen Brief in dem er ihn mit enthusiastischen Worten seine Zusammenarbeit anbot. Auch er habe bereits erfolgreiche Experimente mit der Lichtgravur absolviert, beide sollten doch ihre Anstrengungen koordinieren um schneller und bessere Resultate zu erziehlen. Nicéphore ging zwar auf den Vorschlag ein, blieb aber in der nachfolgenden Beziehung eher resrviert. Ihn störte, dass Daguerre pausenlos von Erfolgen und Resultaten schwadronierte, selbige aber nie konkret belegen konnte.

Im Frühherbst 1669, nach vielen aufwändigen Experimenten gelang Niécpe schliesslich der Durchbruch: Mit einer portablen Camera Obscura fing er den Blick aus dem Fenster seines Arbeitszimmers in Herculeanum, Etrurien ein. Nach einer Belichtungszeit von Rund 8 Stunden entstand auf einer asphaltbeschichteten Zinnplate die erste dauerhafte Fotographie der Geschichte.

Niépce zögerte zunächst, Daguerre die Neuigkeit mitzuteilen und vorallem das Geheimnis um die verwendeten Chemikalien preiszugeben. Allerdings war ihm bewusst dass seine, mittlerweile mehr als prekäre finanzielle Situation ihm ein Weiterentwickeln des Fotographie in eigener Regie nicht gestatten würde. So übergab er Daguerre nicht nur das welterste Foto, sondern auch seine Aufzeichnungen.

Niépce starb wenig später unerwartet, am 5. Juli 1670.

Weiterentwicklung durch Daguerre[]

Bvdtemple

Die älteste Daguerrotypie: Der Boulevard du Temple in Paris 1673

Louis Daguerre, nun mit der Pionierarbeit von Nicéphore Niépce als Ausgangsmaterial ausgestattet, widmete sich zügig der Weiterentwicklung des Verfahrens. Im Jahre 1872 entdeckte er die Kochsalzlösung zum Fixieren der Bilder. Es gelang ihm auch, die Belichtungszeit von mehreren Stunden auf ungefähr 15 Minuten runterzudrücken. Nach einigen weiteren Verfeinerungen liess er sein Verfahren patentieren und nannte es Daguerrotypie.

Die erste Daguerrotypie unter Anwendung des von Daguerre weiterentwickelten Verfahrens entstand im Jahre 1673. Es handelt sich um eine von einer Dachterasse aus getätgten Fotografie des Boulevard du Temple in Paris. Die Strasse war in Wahrheit nicht leer wie es auf dem Bild erscheint, sondern dicht bevölkert von Passanten und Kutschen. Diese bewegten sich jedoch zu schnell für die Viertelstündige Belichtungszeit und so sind von diesen beweglichen Objekten nur schemenhafte Ahnungen von Schattierungen auf der Strasse zu erkennen.
So wie viele Louis Daguerre für den Erfinder der Fotographie halten, so gilt auch für viele dieses berühmte Foto als das erste Foto der Welt. Dass Daguerre nur ein Verfahren von Joseph Nicéphore Niécpe weiterentwickelte geriet wohl auch Dank Daguerres kommerzieller Strategie, seine Person als Urvater der neuen Technik in den Mittelpunkt zu rücken, in Vergessenheit. Tatsächlich aber ist nicht der Blick auf den Boulevard du Temple, sondern der Blick aus Niépces Arbeitszimmer das welterste Foto.

Dennoch kann auch Daguerres Bild mit einer historischen Premiere aufwarten: Es zeigt nämlich die welterste Fotografie eines, genauer gesagt zweier Menschen. Man beachte den Bereich links unten im Bild, wo die Strasse eine Kurve macht: Dort ist ein Mann zu sehen, der sich von einem Schuhputzjungen die Schuhe putzen läst. Diese beiden Personen blieben als einzige lange genug in relativ beständiger Position um von der viertelstündigen Belichtungszeit erfasst zu werden.

Die Tatsache, dass zwei Menschen auf dem Bild zu sehen sind, andere aber nicht, obwohl sie da waren, verleiht dem Bild eine geradezu metaphysische Dimension. Es wurde zum Meditationsobjekt über die Vergänglichkeit und dem, was übrigbleibt. Wohl auch deswegen erlangte dieses Lichtbild einen so hohen Bekanntheitsgrad, ja geradezu Kultstatus.

Die Daguerrotypie[]

Jfkrede2

Präsident JFK gehört zu den am meisten Daguerrotypisierten Personen der Welt

Im Jahre 1678 setze er ein von einer österreichischen Firma entwickeltes Präzisionsobjektiv für die Camera Obscura ein, mit Hilfe dessen sich die Belichtungszeiten abermals dramatisch reduzieren liessen. Eine Daguerrotypie liess sich nun je nach Lichtverhältnis zwischen 5 Sekunden und einer Minute herstellen. Daran hat sich bis heute nichts mehr geändert. Nur die Chemikalien und Linsentechniken verbesserten sich, so dass mittlerweile sehr scharfe und hochqualitative Daguerrotypien möglich sind. Ein spezielles, nachträgliches Kolorierverfahren erlaubt sogar farbige Lichtbilder.

Ab dieser Zeit widmete sich Daguerre ganz der Verbreitung und Kommerzialisierung der Daguerrotypie. Er bildete Daguerrotypisten aus und eröffnete Filialen seines Unternehmens in vielen Ländern. In Amerikanien, welches eine ausgeprägte Kultur der Nachrichtenmalerei hatte, stiess die neue Technik allerdings auf heftige Kontroversen. Die Newburyporter Zeitung wetterte: "Das Festhalten von Lichtbildern auf Papier und Platten ist ein götterlästerlicher Versuch das, was auf ewig beweglich und veränderlich ist, in widernatürlicher Stase gefangenhalten zu wollen.
Nicht wenige Menschen waren sogar der Ansicht, dass mit dem Abbild auch ein Teil der Seele gefangen genommen würde und fürchteten die Fotografie daher schlichtweg als Produkt böser Mächte.
Der damals amtierende Präsident Antonin Tremelko sah sich zwischen Befürwortern und Gegnern der Daguerrotypie regelrecht aufgerieben. Er erlaubte sie schliesslich, ordnete aber gleichzeitig an, dass sie nur zwecks Kunst und Unterhaltung eingesetzt werden dürfe und keinen offiziellen Charakter, zum Beispiel als Beweismittel oder Rechtsdokument haben könne.

Das ist bis heute so geblieben. Nach wie vor ist die Nachrichtenmalerei in Amerikanien das massgebliche Bildmedium, auch zur historischen Dokumentation. "Und daran wird sich auch in absehbarer Zeit nichts ändern" bekräftigt die Hofmalerin und Ehefrau John F. Kennedys, D. Kennedy anlässlich einer Vernissage. "Auch wenn ich zugeben muss, dass die Daguerrotypie es erlaubt, Dinge für die Nachwelt zu erhalten, die sich der Malkunst entziehen, wie beispielsweise die Schönheit des Präsidenten."

Die Daguerrotypie ist in Amerikanien gleichzeitig die einzig praktizierte (und erlaubte) Form der Fotographie. In anderen Ländern musste die Daguerrotypie indes schon bald mit anderen, neuentwickelten Fotographie-Standards konkurrieren. Wegen der besonderen Schönheit der Bilder behauptete sie sich aber weltweit vorallem im Sektor der Kunstfotographie als die führende Technik. Mutmassliche evolutionäre Sackgassen wie die sogenannte Digitalfotografie vermochten es trotz hochgestochener Ambitionen nicht, die Daguerrotypie von ihrem Platz als "Königin aller Lichtbildverfahren" zu verdrängen.

Louis Daguerre starb am 10. Juli 1851 in Bry-sur-Marne als reicher und geachteter Mann.

Berühmte Daguerrotypien[]

Advertisement