Weltenbibliothek
Registrieren
Advertisement
Prozess7

Siebter Tag im Dreierbande Prozess.


Die Verhandlung begang um 9:30 Ortszeit. Zu Tumulten kam es, als Aktivisten des IKMK (internationales Kommitee der Menschenrechts-Kämpfer) Traktate verteilten, die von einer Gruppe wütender Anhänger des alten Regimes zerrissen wurden. Die Polizei schritt sofort ein und verhinderte eine Eskalation. Der Vorsitzende des IKMK, der Steamier Karl Rechtsstreiter, welcher den Prozess von Anfang an beobachtete äusserste sich bestürzt über die "exzessive Rückständigkeit mit der viele Christchurcher noch immer geschlagen sind". Achmed Aydin, Sekretär des rammsteinischen Verteidigungsministers Bruno Brummschädel, ebenfalls internationaler Prozessbeobachter meinte dazu: "Voll Arsch hier, alles!"


Anhörung des Zeugen Pjotr Klimenko[]

Klimenko

Pjotr Klimenko

Richter Spencer Gabriel bat die Staatsanwaltschaft, ihren Zeugen hereinzubitten.

Robert F. Kennedy: Ich rufe Oberst-Leutant Pjotr Klimenko in den Zeugenstand.

Eine eigentümliche Unruhe ergriff den Saal als der hochgewachsene, schlanke Husaren Offizier den Raum betrat.

Robert F Kennedy: Oberst-Leutnant Klimenko, Sie sind Offizier bei den berühmten "JFK-Lancers" jenem Garderegiment, welches an der Eroberung von Christchurch im Kennedy-Bush Krieg massgeblich beteiligt war.

Pjotr Klimenko: Ja, Sir.

Robert F Kennedy: Können Sie dem Gericht schildern, was sich in Christchurch gerade abspielte, als Ihre Truppe die Stadt erreichte?

Pjotr Klimenko: Es fand offenbar eine Art Volksfest statt. Viele Menschen waren auf den Strassen und Plätzen. Auf dem Hauptplatz war eine Bühne aufgestellt, auf der man gerade dabei war, Sklaven auszupeitschen. Rund um die Bühne drängelten sich die Zuschauer. Es gab Wurstbuden und Popcornstände. Als wir heranpreschten stob de gaffende Mob natürlich auseinander.

Elijah Carter: Einspruch Euer Ehren! Es sollte dem Zeugen nicht gestattet sein, die Bevölkerung dieser Stadt derartig zu beschimpfen.Als "gaffenden Mob" meine ich.

Robert F Kennedy: Carter, die Äusserung bezog sich erkennbar nicht auf die Christchurcher Bevölkerung pauschal, sondern auf die Zuschauer dieses makaberen Schauspiels. Im Sinne einer authentischen Schilderung der damaligen Ereignisse halte ich die Vermittlung subjektiver Eindrücke und der damit verbundenen, wertenden Emotionen für zulässig.

Richter Spencer Gabriel: Abgelehnt. Fahren Sie fort, Mister Kennedy.

Robert F Kennedy: taten Sie etwas um diese grausame Veranstaltung zu beenden?

Pjotr Klimenko: Präsident Kennedy, der unsere Offensive ja angeführt hatte, beendete sie. Er sprang samt seinem Pferd auf die Holzbühne, entriss dem Sklaventreiber die Bullenpeitsche und prügelte die alte Drecksau damit grün und blau.

Elijah Carter: Einspruch, EINSPRUCH! Soll hier am Ende jeder Christchurcher einzeln beleidigt werden?

Richter Spencer Gabriel: Abgelehnt, aber bitte Mister Klimenko, lassen Sie es nicht ausarten, ja?

Robert F Kennedy: Und was geschah weiter?

Pjotr Klimenko: Als wir sahen, dass der Platz unter Kontrolle war, wies ich eine Abteilung an, mir zu folgen, um weitere Teile der Stadt einzunehmen. Wir ritten durch einige Strassen, hatten kleinere Scharmützel mit Polizisten und den Streitkräften der örtlichen Kaserne die so langsam mitgekriegt hatten, was passierte. Dann erreichten wir einen weiteren Platz.

Robert F Kennedy: Und was spielte sich dort ab?

Pjotr Klimenko: Auf dem Platz brannte ein kleiner Scheiterhaufen. Ein Henker stand auf einer steinernen Empore dahinter und liess langsam einen verschlossenen Korb ins Feuer. In dem Korb war eine Katze. Das Tier schrie vor Schmerz, als der Korb Feuer fing. Im Feuer verbrannten die Überreste weiterer Körbe und Katzenkörper. Neben dem Henker stand ein Dutzend weiterer Körbe mit vor Angst und Panik schreiender Katzen darin. Einige hundert Leute beobachteten das Ganze und amüsierten sich köstlich.

Robert F Kennedy: Konnten Sie jemand bestimmtes in der Menge erkennen?

Pjotr Klimenko: ja, die Angeklagte Deidre Bush. Sie stand auf einer Art Ehrenloge und lachte ebenfalls ohne Unterlass.

Robert F Kennedy: Euer Ehren, ich überreiche Ihnen hiermit Beweisstück 3a. Es ist ein Veranstaltungskalender für das Jahr 1799. Darin sind alle Termine für die Katzenverbrennungen eingetragen. Diese "Feste" wurden von Frau Bush persönlich organisiert und waren ihre Erfindung zur Unterhaltung des Volkes. Ihr Zeuge Mister Carter.

Elijah Carter: Oberst-Leutant Klimenko. Ich nehme an, dass Sie diesem Schauspiel nicht tatenlos zusahen.

Pjotr Klimenko: Natürlich nicht.

Elijah Carter: Was haben Sie mit dem Katzenhenker gemacht?

Pjotr Klimenko: Ich enthauptete ihn mit dem Säbel.

Eljiah Carter: Aha. Das ist ja nun auch nicht gerade die feine, Englische Art oder?

Pjotr Klimenko: Wir waren im Krieg, Sir.

Eljiah Carter: Der Mann war Zivilist.

Pjotr Klimenko: Ein Zivilist, der im Begriff war ein Verbrechen zu begehen. Ich leisete Nothilfe.

Elijah Carter: Schön, aber hätten Sie ihm nicht auch ein Arm abhacken können, um ihn daran zu hindern, die Katzen zu töten?

Pjotr Klimenko: Der Kopf war näher. Sir.

*Lachen im Gerichtsaal*

Richter Spencer Gabriel: RUHE!

Elijah Carter: Und was haben ihre Männer zur selben Zeit gemacht?

Robert F. Kennedy: Einspruch Euer Ehren! Einzelne Kriegshandlungen stehen hier nicht zur Debatte.

Elijah Carter: Bitte? Und ob sie das tun! Meinen Mandanten wird vorgeworfen, dass sie im Rahmen ihrer Zeit, ihrer Gesellschaft und ihrer Kultur handelten. Man fragt sie, warum sie nicht anders hätten handeln können – milder, humaner. Aber ein amerikanensischer Soldat der einen Zivilisten kurzerhand einen Kopf kürzer macht, wird nicht hinterfragt?

Robert F. Kennedy:Selbst Sie müssten doch erkennen, dass es einen Unterschied gibt zwischen Kampfhandlungen im Krieg und Gewalt in Friedenszeiten.

Elijah Carter: Wir reden hier aber nicht von Kampfhandlungen zwischen kämpfenden Soldaten. Wir reden von Soldaten, die unbewaffnete Zivilisten niedersäbeln.

Richter Spencer Gabriel: Beantworten Sie die Frage des Herren Verteidigers, Oberst-Leutnant Klimenko.

Pjotr Klimenko: Die Männer verjagten die Menge mit Säbelhieben.

Eljiah Carter: Na das ist ja wohl die Untertreibung des Jahrhunderts! Die Wahrheit ist, Sie veranstalteten ein regelrechtes Massaker! Rund 52 der Zivilisten wurden getötet über 250 wurden teils schwer verletzt. Der Platz war ein einziges Blutbad!! Bis heute hat niemand diese Orgie der Gewalt kritisiert! Sie wird einfach totgeschwiegen, weil man die JFK-Lancers nicht kristisiert, weil man JFK nicht kritisiert! Oh Mann! Mir wird schlecht vor soviel Doppelmoral!

Rfkcarter

Anwalt und Anklage

Pjotr Klimenko: *erhebt sich, so zackig wie zornig* was heisst hier Doppelmoral?!! Unsere Mission war es, dieses Dreckskaff aus der Finsternis zu holen und genau DAS haben wir getan! Zivilisten? Ein Soldat achtet Zivilisten! Aber dieser Abschaum hatte den Titel "Zivilisten" nicht verdient! Diese widerlichen Bestien, die sich an dem Leid hilfloser Kreaturen erfreuten! Rein gar nichts war an diesen Schweinen zivil! SIE haben ihre teuflischen, lachenden Fratzen angesichts der Folter nicht gesehen! Das hatte nichts mehr menschliches! Ungeheuer auf Zwei Beinen waren das und die haben wir behandelt wie sie es verdient haben!!!

Eljah Carter: Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.

Robert F. Kennedy: Ich habe noch eine Frage: Oberst-Leutnat Klimenko: Was wurde aus den überlebenden Katzen? Die, die in den Körben auf ihr Martyrium gewartet hatten, welches Sie verinderten?

Pjotr Klimenko: Ich liess sie dem Regimentstierarzt überstellen. Er päppelte sie auf und vermittelte sie an amerikanensische Bürger. Dort leben sie heute.

Robert F. Kennedy: Haben Sie auch eine dieser Katzen adoptiert?

Pjotr Klimenko: Aber ja.

Robert F. Kennedy: Danke. das war's. Sie sind entlassen, Obest-Leutnant.

Elijah Carter: Um Gottes Willen, Kennedy, was sollte das denn jetzt? Der Beweis, dass der Schlächter von Christchurch ein Herz für Tiere hat?

Richter Spencer Gabriel: Mister Carter!!! Für diese Beleidigung des Zeugen ordne ich eine Nacht in der Zelle an. So geht das nun gar nicht.

Elijah Carter: Aber ja doch.

Richter Spencer Gabriel: Damit ist die heutige Verhandlung geschlossen. Bitte räumen Sie den Saal.



Dreierbande2
DER DREIERBANDE PROZESS

Eröffnungsplädoyers * Zweiter Verhandlungstag * Dritter Verhandlungstag * Vierter Verhandlungstag * Fünfter Verhandlungstag *
Sechster Verhandlungstag * Siebter Verhandlungstag * Achter Verhandlungstag * Schlussplädoyers
* Das Urteil

Advertisement