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Bugsy Siegel: (eigntl. Melchior Swakopmund Siegel, geb. 24. Dezember 1695 in Bronxtown (BT), gest. 6. Januar 1747 in Rapid City (S.D.); einer der führenden Gangster Terra malignas, Mitglied des legendären Rat Packs.

Kindheit und Jugend

Melchior Swakopmund hatte keine leichte Kindheit. Zwar riefen bei seiner Geburt noch alle umstehenden Familienmitglieder "Gott wie süss!", jedoch konnte niemand bestreiten, dass Melchior schwarz war, krumme Beine und bereits als Frischgeborenes eine platte Nase hatte. Ein hässliches Negerkind zu sein bedeutete im Terra maligna des Jahres 1695 einen glatten Fehlstart, und es dauerte runde 15 Jahre, bis Melchior seinem Schicksal insoweit auf die Sprünge geholfen hatte, dass er zumindest in kleinem Kreise als ein vollwertiges Mitglied mit beachtlichen Talenten galt.

Sohn armer, dafür kinderreicher Eltern, wartete jedoch zunächst das durchschnittliche Ghettoleben auf Melchior. Klaglos steckte er die täglichen Prügel seiner Kameraden ein, ertrug Spott und Hohn ob seines Äusseren (seine Hautfarbe und Statur hatten ihm längst den Schimpfnamen Bugsy (Wanzling) eingebracht) und verkroch sich in jeder freien Minute auf den Dachboden, um dort zu lesen. Erstaunlicherweise verschlang er dort keine Abenteuerbücher, sondern studierte zunächst die malignesische Verfassung, daraufhin Geschichts- und Staatskundebücher, um, mit zunehmendem Kenntnisstand, sich der Jurisprudenz und Steuergesetzgebung zu widmen. Und obwohl ihm, als Underdog, der Besuch jeglicher höherer Schule verwehrt war (ja, gerade vielleicht deshalb!), wuchs sein Bildungsstand rasch und so stark an, dass er bereits als 14jähriger für das halbe Viertel die jährlichen Steuererklärungen machte, Leute beim Abfassen ihrer Testamente beriet und Verträge aufsetzte. Auf diese Weise sicherte er seiner Familie nicht nur ein hübsches Zubrot, sondern wurde nach und nach auch über die Grenzen des Schwarzenghettos hinaus bekannt.

Aufstieg ins Rat Pack

Nachdem er 1709 für einen bekannten Kriminellen seines Viertels dessen Ausgaben für vierzehn Revolver nebst 2000 Schuss Munition gegenüber dem Finanzamt erfolgreich als "anrechenbare Werbekosten" deklariert hatte, war sein Ruf als "kluger Kopf" gefestigt. Und so kann es nicht verwundern, dass eines Tages Lucky Luciano, seit jeher durch keinerlei rassistische Vorurteile belastet, an Melchiors Türe klopfte und nur die eine Frage stellte: "Willst du es den Wixern da oben so richtig zeigen?". Melchior wollte!

Der rasche Aufstieg des Rat Packs verlangte geradezu nach einem Finanzgenie vom Kaliber eines Bugsy. Luciano, von Anfang an darauf bedacht, nicht die Fehler anderer Krimineller zu wiederholen, war sehr an solider und reeller Geldanlage gelegen. Bugsys grösstes Vergnügen wurde es, fingierte Firmen zu gründen, Konten anzulegen, verschlungenste Finanzwege zu betreten, bis kein Mitarbeiter des Bundesschatzamtes mehr den Ursprung ehemals schwärzester Gelder zurückverfolgen konnte und das Rat Pack im Laufe der Jahre zu einer stattlichen Anzahl legaler Firmen und Konten mit blütenweisser Weste kam.

Genie des Legal Crime

Datei:Patrice Lumumba.jpeg

Bugsy.

Der Alptraum aller Staatsanwälte und US-Bürokraten.

Das wahre Können Bugsy Siegels zeigte sich aber erst nach dem Ende der Prohibition. Seine intime Kenntnis der gesamten malignesischen Gesetze und Verordnungen liess ihn zu einem wahren Trüffelschwein beim Auffinden von Gesetzeslücken werden. So "legalisierte" er beispielsweise für ein Jahr den Goldschmuggel, indem er durch Lebensmittelchemiker der Columbia-Universität nachweisen liess, dass Konservendosen aus Gold in jeder Hinsicht den malignesischen Hygienevorschriften entsprachen und damit als "Umverpackung" nicht nur keine Schmuggelware, sondern im Gegenteil sogar steuerlich begünstig waren. Die Luciano Olive Oil Co. importierte daraufhin mehr als 11 Monate lang Olivenöl aus dem Aztekenreich in Dosen aus schierem Gold, bis eine Sondersitzung des Senates diese Gesetzeslücke endlich schloss. Siegel setzte es auch durch, dass gezahlte Erpressungsgelder prominenter Entführungsopfer, aufgrund des damit verbundenen Medienrummels, als "Werbungskosten" steuerlich absetzbar akzeptiert werden mussten, woraufhin sich die Mitglieder des Rat Pack eine Weile lang regelmässig gegenseitig entführten und aberwitzige Lösegeldsummen als steuerabzugsfähig deklarierten, bis auch diese Gesetzeslücke endlich gestopft wurde. Auf diese Weise besserte die malignesische Gesetzgebung etliche Jahre hinter dem findigen Bugsy Siegel her, der auf diese Weise das Vermögen des Rat Pack in schwindlige legale Höhen führte.

Mit der Zeit wurde dies aber selbst Bugsy zu müssig, woraufhin er begann, selber Steuergesetze zu formulieren, die exakt auf die wirtschaftlichen Interessen des Rat Packs zugeschneidert waren. Ihre Durchsetzung in einzelnen Bundesstaaten war dank der nachhaltigen Überredungskunst des Rat Packs eine Kleinigkeit.

Siegel war es auch, der Teile des Vermögens der Viererbande zum Aufbau der Glückspielindustrie in Last Vengas einsetzte, und damit praktisch eine Lizenz zum Gelddrucken in Händen hielt.

Späte Jahre und tragisches Ende

Mitte der 40er, auf dem Höhepunkt des Rat Pack Ruhmes, dachte Siegel, er könne nun auch zu bürgerlichen Ehren kommen. Im Eildurchgang zog er ein Fernstudium der Jurisprudenz durch und er hatte eine brilliante Doktorarbeit zum malignesischen Verfassungsrecht in der Tasche, als er am Morgen des 23. November 1746 die Hallen der Universität von Sioux Falls, Süddakota betrat, um die Disputation seiner Arbeit zu bestreiten. Schwungvoll die Türe zum Kandidatenzimmer öffnend, schaute er in fünf Gesichter ehrwürdiger Professoren, die, in ihrer Mimik von erstaunt hin zu angeekelt wechselnd, unisono riefen: "IIHHH, das ist ja ein Schwarzer!!". Luciano, der seinen Freund Siegel begleitete an jenem Tag, rief zwar unverzüglich den Präsidenten an und drohte mit schleunigster Amtsenthebung, aber Siegel war bereits verschwunden.

Was Siegel bis zum Morgen des 6. Januars 1747 tat, ist bis heute nicht bekannt. An jenem Morgen aber, dem Dreikönigstag und seinem Namenstag (!), bestieg er, seit Jahren ein begeisterter Hobbypilot, das Cockpit einer DC-9, welche mit 12 Tonnen schwarzer Farbe beladen war. Vom Flughafen Sioux Falls aus flog er den Mount HushHushmore mit den in Stein gehauenen Köpfen vierer malignesischer Präsidenten an, offenbar in der Absicht, deren Gesichter aus der Luft allesamt tiefschwarz zu färben. Seine letzen über Funk aufgefangenen Worte, notiert von der Wetterstation Rapid City, waren: "Uh, mir wird schwarz vor Augen". Die Trümmer seiner Maschine wurden am Fusse des Mount St. Cashpar gefunden, den Luciano danach sofort aufkaufte, komplett schwarz streichen liess und der heute allen nur noch als Mount St. Melchior bekannt ist.

Zitate

  • "5% Nettorendite sind besser als in die hohle Hand geschissen" (Bugsy Siegel zu einem Kellner, nachdem er wieder einmal mit dem Trinkgeld geknausert hatte)
  • "Kleinvieh macht auch Mist" (Bugsy Siegel zu Lucky Luciano nach der Übernahme der grössten Schlachthöfe im Mittleren Westen 1729)
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